Das Internet ist ein Schmelztiegel der Kultur, ein Ort, an dem innerhalb von Sekunden Legenden geboren werden können. Einige dieser Legenden sind bezaubernd, andere sind bizarr, und wieder andere sind zutiefst verstörend und werfen komplexe ethische Fragen auf. In die letzte Kategorie fällt unweigerlich der Name Brian Peppers. Für viele ist dieser Name nur ein dunkles Echo aus den frühen Tagen des Web, ein seltsamer Verweis in Foren oder ein verstörendes Bild, das in den tiefsten Ecken des Internets lauert. Doch die Geschichte von Brian Peppers ist viel mehr als nur ein makaberes Meme. Sie ist eine Fallstudie über die Natur von Viralität im Zeitalter des Internets, über die Grauzonen des Cyber-Mobbings und über die seltsame, oft gnadenlose Art und Weise, wie Online-Communities mit menschlichem Leid umgehen.
- Die Ursprünge des Brian Peppers-Phänomens
- Die menschliche Seite der Geschichte: Wer war Brian Peppers wirklich?
- Die Psychologie der Viralität: Warum verbreitete sich das Meme so rasant?
- Ethische Implikationen und die Schattenseite der Internetkultur
- Brian Peppers im Kontext anderer früher Internet-Meme
- Das Vermächtnis von Brian Peppers: Lektionen für das digitale Zeitalter
- Die Entwicklung der Internet-Meme-Kultur nach Brian Peppers
- Fazit
- Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Um die Figur Brian Peppers zu verstehen, muss man in eine Zeit zurückreisen, als das Internet noch wilder und deutlich weniger reguliert war. Es war die Ära von Websites wie “rotten.com” und “efukt”, Orte, die sich darauf spezialisierten, das Absurde, das Tabulose und das Schockierende zu sammeln und zu präsentieren. In diesem Ökosystem tauchte ein Foto eines Mannes mit unverwechselbaren Gesichtszügen auf und wurde schnell zu einer Art makabrer Ikone. Das Bild, das sich ins kollektive Gedächtnis des Internets einbrannte, zeigt einen Mann mit einer sehr ungewöhnlichen Physiognomie, der oft mit einer Mischung aus Faszination, Belustigung und blankem Entsetzen aufgenommen wurde. Dieser Mann war Brian Peppers. Doch wer war er jenseits des Fotos? Wie wurde dieses Bild zu einem globalen Phänomen? Und was sagt die ganze Angelegenheit über uns als digitale Gesellschaft aus? Dieser Artikel wird diese Fragen detailliert untersuchen.
Die Ursprünge des Brian Peppers-Phänomens
Die genauen Umstände, wie das Bild von Brian Peppers erstmals im Internet auftauchte, sind etwas nebulös, was bei vielen frühen Internet-Memen der Fall ist. Die vorherrschende Theorie besagt, dass das ursprüngliche Foto aus einer öffentlichen Datenbank stammt, möglicherweise aus einem Polizei- oder Gefängnisfoto (einem sogenannten “Mugshot”). Irgendwann in den späten 1990er oder frühen 2000er Jahren wurde dieses Bild entdeckt und von Nutzern auf Websites wie “YTMND” (You’re the Man Now, Dog) und verschiedenen Imageboards wie 4chan geteilt. Der Kontext war von Anfang an nicht Mitgefühl oder Neugier, sondern Schockwert und Humor auf Kosten des Abgebildeten. Der Name “Brian Peppers” wurde mit der Person auf dem Foto verbunden und verbreitete sich wie ein Lauffeuer.
Der Grund für die rasche Verbreitung lag in der perfekten – wenn auch zutiefst problematischen – Sturmkonvergenz verschiedener Faktoren. Das unverwechselbare Aussehen des Mannes auf dem Foto entsprach nicht den konventionellen Schönheitsstandards und wich so stark von der Norm ab, dass es bei vielen Betrachtern eine unmittelbare, fast unwillkürliche Reaktion hervorrief. In der schonungslosen Umgebung des frühen Internets, in der Anonymität herrschte und regulatorische Hemmnisse fehlten, war diese Reaktion der Treibstoff für die Viralität. Das Bild wurde nicht einfach nur geteilt; es wurde bearbeitet, remixt und in unzähligen neuen Kontexten platziert. Menschen erstellten Photoshopped-Bilder, in denen Brian Peppers in berühmte Filmszenen eingefügt wurde, ihn mit anderen Memes kombinierte oder ihn in absurd komische Situationen brachte.
“Das Internet hat eine einzigartige Fähigkeit, das Menschliche zu entmenschlichen, es in ein reines Symbol zu verwandeln. Brian Peppers wurde für viele nicht als Person, sondern als Ding, als Meme, als Schockbild betrachtet.” – Ein Kommentar eines Internet-Kulturforschers.
Die Rolle von Plattformen wie 4chan und Encyclopedia Dramatica kann bei der Etablierung des Brian Peppers-Phänomens kaum überschätzt werden. Diese Seiten fungierten als Epizentren der Internetkultur, in denen Nutzer in einem wettbewerbsorientierten Umfeld darum wetteiferten, den schockierendsten, absurdesten oder einfach nur “schlechtesten” Content zu produzieren und zu verbreiten. In diesem Ökosystem gedieh das Brian Peppers-Meme. Es wurde zu einer Art Insider-Witz, einer Referenz, die man kennen musste, um dazuzugehören. Dieser Prozess der “Memefizierung” hatte jedoch eine entscheidende und tragische Konsequenz: Sie löschte die Identität, die Menschlichkeit und die Geschichte der realen Person hinter dem Bild nahezu vollständig aus.
Die menschliche Seite der Geschichte: Wer war Brian Peppers wirklich?
Hinter dem verstörenden Bild und dem lärmenden digitalen Spektakel existierte ein echter Mensch. Brian Peppers war ein Mann aus Toledo, Ohio, der ein außerordentlich schwieriges Leben führte. Öffentlich zugängliche Aufzeichnungen, darunter Polizeiberichte und Gerichtsdokumente, zeichnen das Porträt eines Mannes, der mit erheblichen gesundheitlichen und sozialen Problemen zu kämpfen hatte. Ihm wurden verschiedene Straftaten zur Last gelegt, und er verbrachte einen Großteil seines Lebens in und außerhalb des Justizsystems. Seine unverwechselbare körperliche Erscheinung war höchstwahrscheinlich das Ergebnis von Geburtsfehlern oder genetischen Erkrankungen, möglicherweise im Zusammenhang mit dem Fötalen Alkoholsyndrom oder anderen angeborenen Erkrankungen.
Diese medizinischen und persönlichen Umstände wurden von der Internet-Community, die ihn zum Star ihres makabren Theaters machte, völlig ignoriert. Statt Mitgefühl für einen Menschen am Rande der Gesellschaft zu empfinden, sah man in ihm nur eine Kuriosität, eine Karikatur. Die Entmenschlichung war vollständig. Die Geschichte von Brian Peppers ist in dieser Hinsicht eine Parabel für die dunkle Seite der Internetkultur. Sie zeigt, wie leicht eine reale Person mit einer komplexen Lebensgeschichte auf ein einziges, unvorteilhaftes Bild reduziert und dann zum Spielball einer anonymen Masse werden kann, die keine Konsequenzen für ihr Handeln fürchten muss.
Brian Peppers starb im Jahr 2020, ein Umstand, der in den Mainstream-Medien kaum Beachtung fand, in den Nischen des Internets, in denen sein “Ruhm” begründet lag, jedoch für eine letzte Welle von Posts und Diskussionen sorgte. Sein Tod zwang einige Betrachter, die Ethik des gesamten Phänomens neu zu bewerten. War es nur ein harmloser, wenn auch geschmackloser Scherz? Oder war es eine Form des systematischen Cyber-Mobbings, das sich über mehr als ein Jahrzehnt erstreckte und dessen Subjekt sich nicht wehren konnte? Die Antwort liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen, aber sie neigt stark in Richtung Letzteres. Der Fall Brian Peppers wirft ein grelles Licht auf die Verantwortungslosigkeit, die in den frühen Tagen des Internets herrschte, und erinnert uns daran, dass hinter jedem viralen Meme, hinter jedem “Creepypasta”-Charakter und hinter jedem Schockbild ein menschliches Wesen mit einer eigenen, oft schmerzerfüllten Geschichte steht.
Die Psychologie der Viralität: Warum verbreitete sich das Meme so rasant?
Um zu verstehen, warum das Brian Peppers-Phänomen so viel Anklang fand, muss man die psychologischen Mechanismen hinter der Verbreitung von Inhalten im Internet untersuchen. Einer der Hauptantriebe ist das Konzept der “kognitiven Leichtigkeit”. Unser Gehirn ist darauf programmiert, sich an Dinge zu erinnern, die ungewöhnlich, neu oder schockierend sind. Das Bild von Brian Peppers war auf eine unglückliche Weise einprägsam. Es brach mit allen Erwartungen, was ein “normales” Gesicht ausmacht, und blieb deshalb im Gedächtnis haften. Diese Einprägsamkeit war der erste Schritt zur Viralität.
Ein weiterer entscheidender Faktor war der Schockwert. In den Anfangstagen des sozialen Webs war die Suche nach immer extremeren Inhalten eine Art Sport. Das Teilen eines Bildes, das bei Freunden Ekel, Unbehagen oder ungläubiges Lachen hervorrief, verlieh dem Teilnehmer eine Art soziales Kapital. Man bewies, dass man “hardcore” genug war, um die dunkelsten Ecken des Webs zu erkunden, und konnte gleichzeitig die Reaktionen anderer genießen. Brian Peppers wurde zu einer dieser Grenzmarkierungen. Ihn zu kennen und ihn zu teilen, war eine Art Initiationsritus in bestimmte Online-Subkulturen.
Schließlich spielte auch der Gemeinschaftsaspekt eine große Rolle. Auf Plattformen wie 4chan entstanden durch die gemeinsame Bezugnahme auf bestimmte Memes starke, wenn auch flüchtige, Gemeinschaftsgefühle. Das Erstellen von neuen Bildern, das Entwickeln von Insider-Witzen oder das einfache Posten des Bildes als Reaktion auf einen Thread schuf eine Art Zugehörigkeit. Brian Peppers wurde zu einem gemeinsamen kulturellen Bezugspunkt, einer Art inside joke, der Millionen von Menschen erreichte, obwohl die ursprüngliche Person nichts von ihrem Ruhm wusste oder ihn wollte. Die folgende Tabelle fasst die treibenden Kräfte hinter der Viralität des Memes zusammen:
| Psychologischer Faktor | Erklärung im Kontext von Brian Peppers |
|---|---|
| Einprägsamkeit & Besonderheit | Das ungewöhnliche Erscheinungsbild wich stark von der Norm ab, was es leicht erinnerbar machte. |
| Schockwert & Reaktionserzeugung | Das Bild provozierte starke emotionale Reaktionen (Ekel, Unbehagen, Lachen), die Nutzer motivierten, es zu teilen. |
| Gemeinschaftsbildung & Insider-Wissen | Die gemeinsame Bezugnahme auf das Meme schuf Zugehörigkeit in Online-Subkulturen wie 4chan. |
| Kreative Weiterverarbeitung | Das Bild wurde vielfach gephotoshoppt und remixt, was seine Lebensdauer und Reichweite verlängerte. |
Ethische Implikationen und die Schattenseite der Internetkultur
Die Geschichte von Brian Peppers ist ein Lehrstück für die ethischen Abgründe, die im digitalen Zeitalter lauern. Im Kern steht die Frage nach der Einwilligung. Brian Peppers hat niemals eingewilligt, dass sein Bild auf diese Weise verwendet wird. Ihm wurde keine Möglichkeit gegeben, sich zu wehren oder seine Seite der Geschichte zu erzählen. Er wurde zum Objekt eines globalen Spektakels gemacht, ohne auch nur die geringste Kontrolle über seine eigene Darstellung zu haben. Dies wirft ernste Fragen zum Recht auf Privatsphäre und zum Recht am eigenen Bild auf, selbst bei Personen, die, wie im Fall von Brian Peppers, durch Polizeiaktionen bereits einen gewissen Grad an Öffentlichkeit erfahren haben.
Die Debatte geht über das Fehlen der Einwilligung hinaus und berührt das Thema Cyber-Mobbing in seiner reinsten Form. Während sich Mobbing in der Schule oder am Arbeitsplatz oft auf einen begrenzten Kreis von Personen beschränkt, hat das Internet die schreckliche Fähigkeit, das Mobbing zu industrialisieren und auf eine unvorstellbare globale Ebene zu heben. Brian Peppers wurde über Jahre hinweg zum Ziel von Spott, Häme und Entmenschlichung durch Millionen von Menschen. Auch wenn er sich dessen vielleicht nicht vollständig bewusst war, so bleibt die Handlung an sich doch moralisch verwerflich. Sie normalisiert Grausamkeit und desensibilisiert die Teilnehmer für das Leid anderer.
“Die Geschichte von Brian Peppers ist eine düstere Erinnerung daran, dass das Internet nicht vergisst und selten vergibt. Es konserviert unsere schlimmsten Momente und macht sie zur ewigen Unterhaltung für andere.” – Ein Beitrag in einem Forum für digitale Ethik.
Heute, in einem Zeitalter, das von Cancel Culture und einem gesteigerten Bewusstsein für Online-Missstände geprägt ist, erscheint das Phänomen Brian Peppers wie ein Relikt aus einer anderen Zeit. Die Regeln der Plattformen haben sich verschärft, und das kollektive Bewusstsein für die Folgen von Online-Hetze ist gewachsen. Dennoch ist das Erbe von Brian Peppers nach wie vor relevant. Es dient als eine Art historischer Marker, der uns zeigt, wie weit wir gekommen sind, und uns gleichzeitig daran erinnert, welche Kräfte immer noch unter der Oberfläche lauern. Die gleichen Mechanismen, die Brian Peppers berühmt gemacht haben, können auch heute noch wirken, auch wenn sich die Zielscheiben und der Ton vielleicht geändert haben.
Brian Peppers im Kontext anderer früher Internet-Meme
Um die Einzigartigkeit und die Gemeinsamkeiten des Brian Peppers-Phänomens vollständig zu erfassen, ist es hilfreich, es in den breiteren Kontext der frühen Internet-Meme einzuordnen. Die 2000er Jahre waren das goldene Zeitalter der “Shock Sites” und bizarre Meme. Figuren wie “Tron Guy”, “Star Wars Kid” oder “Leeroy Jenkins” erlangten ebenfalls große Bekanntheit, aber auf sehr unterschiedliche Weise und mit unterschiedlichen Konsequenzen für die betroffenen Personen.
Der “Star Wars Kid” zum Beispiel, ein Junge, der sich bei einem Kung-Fu-Kampf mit einem Golfball-Ständer filmte, wurde ebenfalls massiv im Internet lächerlich gemacht. Der entscheidende Unterschied besteht jedoch darin, dass der “Star Wars Kid” (sein richtiger Name ist Ghyslain Raza) letztendlich rechtliche Schritte einleitete und eine Entschädigung erzielte. Seine Geschichte hat ein Maß an Gerechtigkeit erfahren, das Brian Peppers verwehrt blieb. Auch hier wurde eine Person ohne ihre Einwilligung zum Gespött, aber das Ergebnis war ein größeres öffentliches Bewusstsein für die Schäden des Cyber-Mobbings. Im Fall von Brian Peppers fehlte dieser Korrektivmechanismus weitgehend.
Andere Meme wie “Tron Guy” (Raymond Pfister) erfuhren eine ähnliche Behandlung, schafften es aber auf eine gewisse Weise, die Narrative zu übernehmen und sich die Berühmtheit sogar teilweise zunutze zu machen, indem sie auf Conventions auftraten und ihre eigene “Marke” etablierten. Brian Peppers war dazu aufgrund seiner persönlichen Umstände und seiner gesundheitlichen Verfassung nie in der Lage. Er blieb eine passive, fast geisterhafte Figur im eigenen Drama, ein Spielball von Kräften, die er weder verstand noch kontrollieren konnte. Dieser Vergleich unterstreicht, wie unterschiedlich die Auswirkungen der Internetberühmtheit sein können und wie Faktoren wie sozioökonomischer Status, Gesundheit und die Fähigkeit, für sich selbst einzutreten, das Endergebnis maßgeblich beeinflussen.
Das Vermächtnis von Brian Peppers: Lektionen für das digitale Zeitalter
Was bleibt also von Brian Peppers? Sein Vermächtnis ist komplex und vielschichtig. Auf der einen Seite ist er zu einer düsteren Fußnote in der Geschichte des Internets geworden, ein Symbol für die rücksichtslose Rohheit der frühen Online-Ära. Seine Geschichte wird oft neben anderen “Creepypasta”-Figuren und Schock-Phänomenen erwähnt, ein Beweis dafür, wie sehr die Grenzen zwischen Fiktion und realem menschlichem Leid im Internet verschwimmen können. Für diejenigen, die sich an die Zeit erinnern, ist der Name Brian Peppers ein Auslöser für eine spezifische Art von Nostalgie – eine, die von Unbehagen und einem Gefühl der Scham darüber geprägt ist, was man damals vielleicht lustig fand.
Auf einer tieferen Ebene hat die Geschichte von Brian Peppers jedoch zu einem langsam wachsenden ethischen Bewusstsein in der digitalen Sphäre beigetragen. Sie dient als warnendes Beispiel in Diskussionen über Cyber-Mobbing, Entmenschlichung und die Macht dynamischer Online-Communitys. Sie zwingt uns, über unsere eigene Rolle als Konsumenten und Verbreiter von Inhalten nachzudenken. Wenn wir heute ein verstörendes oder potenziell schädliches Meme sehen, sind wir vielleicht etwas eher geneigt, uns zu fragen: “Wer ist die Person dahinter? Welche Konsequenzen hat mein Lachen oder mein Teilen?”
Das Phänomen Brian Peppers hat auch die Art und Weise beeinflusst, wie wir über das Recht am eigenen Bild und den Schutz der Persönlichkeitsrechte im Internet nachdenken. Während die Gesetze in vielen Ländern mit der rasanten technologischen Entwicklung Schritt halten müssen, hat der Fall – zusammen mit anderen ähnlichen Vorfällen – die Dringlichkeit dieser Debatten unterstrichen. Er erinnert uns daran, dass ein Online-Leben ein reales Leben ist und dass digitale Handlungen reale Konsequenzen haben. Das Vermächtnis von Brian Peppers ist daher nicht nur eine Sammlung von Bildern und Witzen, sondern eine dauerhafte Mahnung, mitfühlender und verantwortungsvoller in unserer digitalen Interaktion zu sein.
Die Entwicklung der Internet-Meme-Kultur nach Brian Peppers
Die Welt der Internet-Meme hat sich seit der Blütezeit des Brian Peppers-Phänomens erheblich weiterentwickelt. Die Kultur hat sich in gewisser Weise professionalisiert und kommerzialisiert. Meme sind heute ein fester Bestandteil des Marketing-Mix großer Marken, Politiker nutzen sie für ihre Kampagnen, und “Meme-Seiten” auf Plattformen wie Instagram generieren beträchtliche Einnahmen. In dieser neuen Landschaft scheint für etwas so Rohes und Exploitativees wie das Brian Peppers-Meme kein Platz mehr zu sein.
Die Mechanismen der Viralität sind jedoch im Kern die gleichen geblieben. Meme funktionieren auch heute noch nach den Prinzipien der Einprägsamkeit, der Gemeinschaftsbildung und der Erzeugung starker emotionaler Reaktionen. Der Unterschied liegt oft im Ton und im Ziel. Anstatt sich auf das physische Erscheinungsbild von Menschen am Rande der Gesellschaft zu konzentrieren, drehen sich viele moderne Meme um politische Kommentare, absurden Humor, relatable Alltagssituationen oder die ironische Wiederaneignung von Popkultur. Die Grausamkeit ist oft subtiler, aber nicht unbedingt verschwunden.
Gleichzeitig sind die Plattformen und ihre Regulierungen strenger geworden. Die meisten großen Social-Media-Netzwerke haben klare Richtlinien gegen Belästigung und Mobbing. Inhalte, die als “hate speech” eingestuft werden, werden schneller entfernt. Dies hat dazu geführt, dass sich die extremeren und schockierenderen Formen des Meme-Sharings in dunklere, weniger regulierte Ecken des Internets zurückgezogen haben. Die Reise von Brian Peppers von einem relativ Mainstream-Schock-Phänomen zu einem Nischen-Thema für Historiker der Internetkultur spiegelt diese breitere Entwicklung wider. Sie zeigt einen Wandel, wenn auch einen unvollständigen, hin zu einer verantwortungsbewussteren – oder zumindest risikoscheueren – Online-Umgebung.
Fazit
Die Geschichte von Brian Peppers ist eine unangenehme, aber wesentliche Lektion in der Chronik des Internets. Sie ist eine Erzählung, die von den dunklen Ursprüngen der digitalen Viralität, von der gnadenlosen Entmenschlichung durch anonyme Massen und von den komplexen ethischen Fragen handelt, die auch heute noch fortbestehen. Brian Peppers war ein echter Mensch mit einem schwierigen Leben, dessen Bild und Name ohne seine Einwilligung zu einem globalen Phänomen und zu einer Art Kuriositätenschau-Exponat wurden. Seine Geschichte unterstreicht die Notwendigkeit von Empathie, kritischem Denken und persönlicher Verantwortung in unserer digitalen Interaktion. Während sich die Internetkultur weiterentwickelt und Meme kommen und gehen, sollte das Schicksal von Brian Peppers als eine dauerhafte Mahnung dienen: Hinter jedem viralen Trend, hinter jedem scheinbar anonymen Bild, steht ein menschliches Wesen, das Respekt und Würde verdient. Die Art und Weise, wie wir uns an ihn erinnern – nicht als Meme, sondern als Warnung – wird letztendlich bestimmen, welches Vermächtnis diese traurige Episode der Internetgeschichte wirklich hinterlässt.
Julia Leischik Lebenspartner: Die private Seite der bekannten TV-Journalistin
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wer war Brian Peppers in Wirklichkeit?
Brian Peppers war ein echter Mensch aus Toledo, Ohio, USA. Öffentliche Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass er ein Leben mit erheblichen gesundheitlichen und rechtlichen Herausforderungen führte. Seine unverwechselbare körperliche Erscheinung war höchstwahrscheinlich auf angeborene Erkrankungen zurückzuführen. Im Internet wurde er jedoch fast ausschließlich auf der Grundlage eines einzigen Fotos bekannt, das ohne seinen Willen verbreitet und zu einem Makaber-Meme wurde.
Wie wurde das Brian Peppers-Meme so berühmt?
Das Brian Peppers-Meme verbreitete sich in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren hauptsächlich auf shock-orientierten Websites und Imageboards wie 4chan. Seine Viralität wurde durch eine Kombination aus seinem unverwechselbaren und schockierenden Aussehen, dem Wettbewerbsumfeld in Online-Communities, die nach extremen Inhalten suchten, und der kreativen Weiterverarbeitung des Bildes durch Nutzer (Photoshop, etc.) angetrieben. Es wurde zu einem Insider-Witz und einem Symbol für die schockierendere Seite des frühen Internets.
Ist die Verbreitung des Brian Peppers-Bildes illegal?
Die rechtliche Bewertung ist komplex. Während das ursprüngliche Foto möglicherweise aus einer öffentlichen Quelle (wie einem Polizeifoto) stammte, stellt die weitreichende Verbreitung und Verunglimpfung zu unterhaltenden Zwecken eine Grauzone dar. Es wirft ernsthafte Fragen zum Recht am eigenen Bild, zur Privatsphäre und zu Cyber-Mobbing auf. Auch wenn nicht jede Handlung einzeln strafbar war, wird das Gesamtphänomen aus heutiger Sicht eindeutig als ethisch verwerflich und als eine Form des Online-Missbrauchs betrachtet.
Was ist aus Brian Peppers geworden?
Brian Peppers ist im Jahr 2020 verstorben. Sein Tod wurde in den Mainstream-Medien kaum beachtet, löste aber in den Online-Communities, in denen er “berühmt” war, eine letzte Welle von Diskussionen über sein Leben und das Erbe des Memes aus. Sein Tod lenkte die Aufmerksamkeit noch einmal auf die menschliche Tragödie hinter dem digitalen Phänomen.
Warum ist die Geschichte von Brian Peppers auch heute noch relevant?
Die Geschichte von Brian Peppers ist auch heute noch relevant, weil sie als kraftvolle Fallstudie über die ethischen Fallstricke der Internetkultur dient. Sie erinnert uns an die reellen menschlichen Konsequenzen von Cyber-Mobbing und Entmenschlichung. In einer Zeit, in der Meme und Viralität allgegenwärtig sind, lehrt uns der Fall Brian Peppers, kritisch über die Inhalte, die wir konsumieren und teilen, nachzudenken und Mitgefühl über Schockwert zu stellen.

